15. April 2013
Was in Irland bereits seit mehr als zehn Jahren zum normalen Einkaufsalltag gehört, könnte vielleicht auch bald bei uns Realität sein. Die Rede ist von einer Steuer auf Plastiktüten, die wir nach jedem Supermarktbesuch zuhauf nach Hause schleppen. Seit der Einführung der Plastiktüten-Gebühr in Höhe von 15 Cent, werden in der Republik Irland gut 90 Prozent weniger Einkaufstüten verwendet.
Mit gutem Beispiel gehen uns in diesem Falle sogar die USA voran. In den Vereinigten Staaten von Amerika werden fast ausschließlich braune, henkellose Tüten aus Papier zum Transport von Einkäufen verwendet. San Francisco hatte 2007 als erste US-Stadt Plastiktüten in den großen Lebensmittelläden abgeschafft. Andere Städte sollen noch folgen.
Doch nicht nur Irland und die USA sind Gegner des Polybeutels. In einigen Staaten Australiens und Afrikas sowie in Bangladesch, China, Frankreich und Papua-Neuguinea sind die Tüten komplett verboten und in Neu-Delhi werden Verstöße sogar mit bis zu umgerechnet 1.500 Euro bestraft.
Auch in Deutschland könnten die bunten Plastiktüten bald der Vergangenheit angehören, das fordern zumindest die Grünen. Gefordert wird eine Plastiktüten-Steuer in Höhe von 22 Cent pro Tüte. Die Mehrkosten von circa 1,2 Milliarden Euro im Jahr sollen dann in die Erforschung biologisch abbaubarer Kunststoffe investiert werden. Neu ist diese Idee nicht. Bereits seit 2011 wird eine solche Umweltabgabe gefordert. Der Handelsverband Deutschland lehnte diesen Vorschlag bislang leider ab.
Jeder Bundesbürger verbraucht pro Jahr knapp 500 Tüten. EU-weit kommen so fast 100 Milliarden Kunststofftüten zusammen. Das dramatische an der Sache: Ein Großteil der Polybeutel landet in den Weltmeeren und gefährdet Natur, Tier und Mensch. Es dauert zwischen 100 bis 500 Jahre, bis sich die Beutel abgebaut haben. In der Zwischenzeit schwimmen die Überreste in riesigen Müllteppichen in den Ozeanen. Dort gibt es bereits mehr Plastikmüll als Plankton. Tiere halten die Kunststoffteilchen für Futter und verenden qualvoll. Zehntausende Wale, Vögel und andere Tiere sterben jährlich an den Folgen des Plastikmülls.
Alternativ zur zerstörerischen Plastiktüte können Stoffbeutel oder Körbe zum Transport von Einkäufen benutzt werden. Fast jeder hat irgendwo einen alten Stoffbeutel, Korb oder vielleicht sogar noch ein antikes Einkaufsnetz herumzuliegen. Diese Behältnisse sind wiederverwendbar und gut für die Umwelt. Denken Sie beim nächsten Einkauf also daran, den Jutebeutel einzupacken. Die Umwelt wird es Ihnen danken!
"Kommt bald die Plastiktüten-Steuer?" wurde geschrieben von
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