Markencheck: Ferrero

21. März 2013

Heute folgt ein weiterer Beitrag zum Thema Markencheck. Wie bereits Edeka, Rewe und Aldi hat das Fernsehteam vom WDR/ARD diesmal den Süßwarenhersteller Ferrero auf Herz und Nieren geprüft.

Was folgt ist eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse. Zum Unternehmen selbst ist festzuhalten, dass sich der Stammsitz im norditalienischen Alba befindet. Ferrero ist eine Familienunternehmen, welches im Jahr 330 Millionen Euro Umsatz allein am Produkt Nutella macht. Ein Großteil dieser Umsätze wird in Deutschland verbucht.

Der Markencheck testete einige der bekanntesten Ferrero-Produkte, angefangen bei Mon Chéri. Was hat es mit der berühmten Piemont-Kirsche auf sich? Ist sie wirklich ein Bestandteil des alkoholhaltiges Konfekts? Die ernüchternde Wahrheit lautet: Ein Großteil der für Mon Chéri verarbeiteten Kirschen stammt nicht aus der Region Piemont, sondern aus osteuropäischen Ländern wie zum Beispiel Polen. Getestet wurde auch die Rezeptur der Haselnusscreme Nutella. Im Vergleich zu ähnlichen Produkten ist der Brotaufstrich am beliebtesten und im Geschmack „einzigartig“.

Ferrero gibt im Jahr über 350 Millionen Euro für Werbung aus. Als Werbeträger halten zumeist bekannte Sportler ihr Gesicht in die Kamera. Mit Sammelpunkteaktionen und Stickern kascht sich das Unternehmen gekonnt sammelwütige Kunden. Die Produktplatzierung in den Verkaufsregalen erfolgt auf Augenhöhe, damit auch das letzte Kind mitbekommt, wie groß das Warensortiment ist. Fast kein Kind kann an einem solchen Regal vorbeilaufen ohne den Drang zuzugreifen. Die Verführung ist also „immens“.

Als dritter Punkt wurde das Thema Leichtigkeit beleuchtet. Diese ist bei vielen Ferrero-Produkten zweifellos „irreführend“ gestaltet. So beinhaltet eine Milchschnitte beispielsweise mehr Zucker und Fett als Milch. Auch die Yogurette ist ein typisches Beispiel; 2 1/2 Riegel entsprechen einem Nährwert von einem Stück Sahnetorte.

Nutella besteht zum großen Teil aus Haselnüssen. Doch wo kommen die Haselnüsse für die süße Creme eigentlich her? Aus der Türkei. Ferrero ist der weltgrößte Abnehmer für Haselnüsse aus dem türkischen Ordu. Tragischerweise werden dort ganze Familien inklusive Kinder bei der Ernte eingesetzt. Beim Kakao sieht es nicht anders aus. Dieser stammt vorrangig von der Elfenbeinküste Afrikas und aus Ghana. Leider ist Kinderarbeit in diesen Regionen noch immer an der Tagesordnung. Die Fairness bewertet der Markencheck demnach nur als „unzureichend“.

Die gesamte Doku gibt es hier:



"Markencheck: Ferrero" wurde geschrieben von Stephi.

    Kommentare

  • Nutella mal anders! schreibt,

    […] italienischen Konzern Ferrero erfreut die Sache ganz und gar nicht. Aufgrund des gleichen Produktdesigns und der nur leichten […]


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