Krank durch Fleisch!?

21. Februar 2013

Seit gut vier Wochen erreichen uns tagtäglich neue Schreckensmeldungen aus aller Welt, in denen es nur um eins geht: Pferdefleisch! Pferdefleisch in Burgern, in Lasagne und in diversen anderen Fertigprodukten, die es bei Aldi und Co. günstig zu kaufen gibt. Das Aufsehen ist groß, dabei warnten bereits im vergangenen Jahr Tierschützer vor Pferdefleisch in Fertigprodukten.

Grundsätzlich geht vom Pferdefleisch keine gesundheitliche Gefahr aus, jedoch kommen die meisten Tiere im Laufe ihres Lebens mit verschiedenen Medikamenten in Kontakt; Phenylbutazon zum Beispiel. Dabei handelt es sich um ein entzündungshemmendes Schmerzmittel. Außerdem fand man bei Stichproben das Anabolikum Clenbuterol. Dass Anabolika, Antibiotika und Schmerzmittel auch in der Kälbermast verwendet  werden, scheint niemanden zu interessieren.

Konsumieren wir Fleisch, welches von medikamentös behandelten Tieren stammt, nehmen wir diese Stoffe logischerweise mit in unseren Körper auf. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir gerade eine Pferdefleischlasagne, Kalbsleberwurst oder Schweineschnitzel gegessen haben. Fleischkonsum wird von Tag zu Tag bedenklicher, keine Frage.

Vor allem in den Industrieländern zählen Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes und Krebs zu den häufigsten Todesursachen. Der Anstieg dieser Krankheiten verlief auf genau derselben Zeitschiene wie der ansteigende Fleischverzehr. Besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und genannten Krankheitsbildern?

In diesem Beitrag haben wir einmal alle potenziellen Gesundheitsrisiken, die in Verbindung mit erhöhtem Fleischkonsum stehen, für Sie zusammengetragen.

Antibiotikaresistenz

Dass Fleisch und Wurst vielfach mit Antibiotika aus der Massentierhaltung belastet sind, ist kein großes Geheimnis mehr. Verzehren wir dann das behandelte Fleisch, kann dies zu einer Antibiotika-Resistenz beim Menschen führen kann. Von Arzt verschriebene Antibiotika wirken also nicht mehr.

Krebs

Fleisch und Wurst enthalten das so genannte „Hämeisen“. Die übermäßige Aufnahme von Fleisch kann zu einer Eisenüberladung im Körper führen. Die Folgen: Es spalten sich freie Radikale ab, die vor allem für die Entstehung von Darmkrebs verantwortlich sind.

Beim Braten und Grillen von Fleisch und Wurstwaren werden „heterozyklische Amine“ frei gesetzt. Diese Substanzen sind in der Lage, das Erbgut im Körper zu verändern und können Krebs verursachen.

Der Fleischverzehr-Krebs-Zusammenhang wurde schon lange vermutet, bestätigt hat ihn eine Studie der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition, eine europäische Langzeitstudie zur Ermittlung von Ernährung und Lebensweise bei Krebserkrankungen.

Osteoporose 

Der Abbau von tierischem Eiweiß unserem Körper führt in den meisten Fällen zu einem Säureüberschuss. Auf diese Weise werden die Knochen angegriffen, das Calcium darin wird herausgelöst und ausgeschieden. Osteoporose, also die Anfälligkeit für Knochenbrüche kann die Folge sein. Derselbe Effekt wird durch die erhöhte Phosphorzufuhr beim Fleisch- und Wurstkonsum ausgelöst.

Rheuma und Gicht

Fleisch- und Wurstesser nehmen viel Arachidonsäure auf, die zu Entzündungen, wie beispielsweise zu Rheuma führen kann. Zudem ist in rotem Fleisch ein hoher Purinanteil enthalten. Dieser kann Gelenkbeschwerden, Bildung von Harnsteinen und sogar Gicht auslösen.

Schwermetallkonzentration

Spätestens seit dem letzten Dioxin-Skandal wissen wir alle um die Gefahren dieses Stoffes. Dioxin und andere Umweltschadstoffe wie Furane oder polychlorierte Biphenyle reichern sich bevorzugt im Fettgewebe von Tier und Mensch an und gelangen auch über Fleisch in den menschlichen Körper. Fisch enthält einen besonders hohen Anteil an Schwermetallen, insbesondere Quecksilber. Quecksilber ist das giftigste Schwermetall überhaupt.

Übergewicht & Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Vor allem in rotem Fleisch ist vergleichsweise viel Fett enthalten. Der Anteil an gesättigten Fettsäuren ist dabei ausschlaggebend, denn sie verursachen Übergewicht, einen hohen Insulinspiegel, was wiederum schlimmstenfalls zur Zuckerkrankheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.

Fazit

Übermäßiger Fleischkonsum schadet nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt. Zwischen 15 und 25 Prozent des weilweiten Wasserverbrauches werden für die Viehzucht verprasst und knapp 20 Prozent der Treibhausgase werden alleine von den Tieren in den Massentierhaltungen u.s.w. produziert. Fleisch ist ein ineffizientes Nahrungsmittel.

Pflanzliche Nahrung hingegen enthält gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, die eine gewisse Schutzfunktion vor Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen haben. Legen Sie doch ruhig mal ein paar Tage in der Woche einen vegetarischen Tag ein und verzichten auf die tägliche Fleischmahlzeit.

Die Ernährungsexperten vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) empfehlen pro Woche maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch- und Wurstwaren zu essen. Aktuell verzehrt ein Ducrhschnittsbürger allerdings mehr als das Doppelte. Die empfohlene Menge hängt natürlich vom Alter, Größe und Gewicht ab. So erhöht sich bei Kindern die Maximalmenge mit dem Alter. Bei einem Einjährigen liegt der Wert laut DIfE bei 30 Gramm, ein 15-Jähriger hingegen darf täglich bis zu 75 Gramm Fleisch- und Wurstwaren zu sich nehmen.

„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, daß ein Ding kein Gift ist.“

Philippus Aureolus Theophrastus Paracelsus



"Krank durch Fleisch!?" wurde geschrieben von Stephi.

    Kommentare

  • Das Billigfleisch der Discounter schreibt,

    […] dass Menschen resistent gegen das Mittel werden und Infektionen schwerer behandelt werden können. Krankheiten sind die Folge. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät deshalb, sich die Hände sowie […]


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