Woher das Milch-, Fisch- oder Fleischprodukt stammt, lässt sich über die Veterinärkontrollnummer (je nachdem auch „Milch-“ oder „Fleischnummer“ genannt) ermitteln. Die Kontrollnummer ist eine in der Europäischen Union vorgeschriebene Deklaration der jeweiligen Produktionsstätte, die auf allen Produkten tierischer Herkunft zu finden ist. Die Kontrollnummer besteht aus einer Kombination aus Buchstaben und Zahlen, die jedem einzelnen Betrieb zugeordnet ist, der Lebensmittel wie Milch, Fleisch, Fisch, Eier oder aber andere tierische Produkte (Tierfutter) verarbeitet, verpackt oder damit handelt. Die Nummer dient gewissermaßen Kontroll- und Schutzzwecken, da hierdurch sowohl für den Verbraucher wie auch für die entsprechenden Schutzbehörden mehr Transparenz geschaffen wird. Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass jedem einzelnem Produktionsbetrieb eine eigene Kontrollnummer zugeordnet wird. Somit lässt sich also nicht nur die Firma ermitteln, sondern der exakte Produktionsort.
Muster:
Länge |
Struktur für Deutschland |
|
Land Region Nummer |
max. 13 Zeichen |
D(E) Bundesland Betriebskennung zzgl. Nummer * EWG |
Länderkennzeichen Kennzeichen der Bundesländer (Region)
A, AT |
Österreich |
|
BE |
Berlin |
B |
Belgien |
|
BB |
Brandenburg |
BG |
Bulgarien |
|
BW |
Baden Würtemberg |
CH |
Schweiz |
|
BY |
Bayern |
D, DE |
Deutschland |
|
HB |
Bremen |
DK |
Dänemark |
|
HE |
Hessen |
E, ESP |
Spanien |
|
HH |
Hamburg |
EL |
Griechenland |
|
MV |
Mecklenburg Vorpommern |
F |
Frankreich |
|
NI |
Niedersachsen |
I |
Italien |
|
NW |
Nordrhein Westfalen |
IRL |
Irland |
|
RP |
Rheinland Pfalz |
L |
Luxemburg |
|
SH |
Schleswig Holstein |
NL |
Niederlande |
|
SL |
Saarland |
P |
Portugal |
|
SN |
Sachsen |
PL |
Polen |
|
ST |
Sachsen-Anhalt |
S |
Schweden |
|
TH |
Thüringen |
SU |
Finnland |
|
|
|
UK |
Großbritanien |
|
|
|
In Deutschland setzt sich die Nummer (wie in dem vorstehenden Muster angedeutet) sowohl aus der für Deutschland international gültigen Landeskennzeichnung „D“ oder „DE“ sowie dem Kürzel desjenigen Bundeslandes, in dem die Produktionsstätte gelegen ist, der Betriebskennzeichnung sowie einer fortlaufenden Zahl zusammen. In Bayern gibt es zudem die Besonderheit, dass sich aufgrund der ersten Stelle der Betriebsnummer der Regierungsbezirk ermitteln lässt. Dabei entspricht die Systematik derjenigen, die auch bei den Kreiskennziffern verwendet wird.
Bei Fleischerzeugnissen wird statt des Bundeslandkürzels ein Kürzel für die Art des fleischverarbeitenden Betriebs (siehe nachstehende Tabelle) angegeben.
|
|
AFF |
Affen und Halbaffen |
EFB |
Verarbeitungsstätten für Fischereierzeugnisse |
EFG |
Großhandelsmärkte und Versteigerungshallen für Fischereierzeugnisse |
EFS |
Fabrikschiffe |
EFU |
Umpackzentren für lebende Muscheln |
EHK |
Hackfleisch- und Fleischzubereitungen |
EK |
Kühl- und Gefrierhäuser |
EMR |
Fabrikschiffe |
EMV |
Versandzentren für lebende Muscheln |
EP |
Eiprodukte und -handelsbetriebe |
ESG |
Geflügelschlachtbetriebe |
ESK |
Schlachtbetriebe (für Hauskaninchen) |
ETC |
Embryotransfereinrichtungen (Pferden, Schweinen, Schafen, Ziegen) |
|
|
|
|
ETR |
Embryotransfereinrichtungen |
ETS |
|
ES (S) |
Schlachthöfe |
EV |
Fleischverarbeitungsbetriebe
andere Erzeugnisse tierischen Ursprungs
(Fettschmelzen und Darmbearbeitungsbetriebe) |
EVG
(G, GS, GV) |
Gelatinebetriebe |
EW |
Wildbearbeitungsbetriebe |
EZ |
Zerlegebetriebe |
EUZ |
Umpackbetriebe nach dem Fleisch- und Geflügelfleischhygienerecht |
EZG |
Geflügelfleischzerlegungsbetriebe |
EZK |
Zerlegungsbetriebe(für Hauskaninchen) |
F |
Fischhaltungsbetriebe |
KBP |
Besamungsstationen (Pferde) |
KBSZ |
Besamungsstationen (Schafe, Ziegen) |
LRP |
Lager- und Sortierbetriebe für Rohmaterial
(Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse) |
LRT |
Lagerbetriebe für Rohmaterial
(Herstellung technischer Erzeugnisse) |
LRH |
Lagerbetriebe für Rohmaterial
(Herstellung von Futtermitteln für Heimtiere) |
TBA |
Tierkörperbeseitigungsanstalt |
Anhand der Veterinärnummer lässt sich auch ein fundierter Preisvergleich vornehmen, da diverse „Eigenmarken“ der Discounter dem jeweilige Markenhersteller zugeordnet werden kann. Denn nur allzu oft stecken hinter den vergleichsweise günstigeren Produkten der Discounter namhafte Markenhersteller, die ihre Markenprodukte gewöhnlich zu deutlich höheren Preisen im Einzelhandel anbieten.
Käufer von Handelsmarken-Produkten können im Schnitt ungefähr ein Drittel, in Extremfällen sogar bis zu 70 Prozent, sparen, ohne einen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen. Dennoch lohnt sich der Verkauf der „versteckten“ No-Name-Produkte für die Markenhersteller. Der Preis für ein Markenprodukt wird nämlich nur bedingt durch den reinen Herstellungspreis bestimmt. Vielmehr beeinflussen Faktoren wie Kosten für die Werbung und Entwicklung für die Marke den Verkaufspreis. Derartige Kosten fallen bei einem Verkauf als Handelsmarke kaum oder gar nicht an. Produkte für den Discount werden in großen Mengen produziert, schnell verkauft und kaum beworben. Für alle Beteiligten also eine gewinnbringende Situation.